Bereit, dein unsichtbares Cape anzuziehen?

Täglich machst du gewisse Dinge einfach so, ohne dass dir bewusst ist, dass diese Teil eines strategischen globalen Planes sind, an dem fast alle Länder der Welt beteiligt sind.

So ziehst du dir jeden Tag unbewusst den Cape eines*einer Superheld*in an.


Zum Beispiel, wenn du deine Abfälle recycelst, wenn du versuchst, deinen Fleischkonsum einzuschränken, oder wenn du mit dem Fahrrad fährst, anstatt das Auto zu nehmen. Oder wenn du deine kleine Schwester ermutigst, sich an der Uni für Physik einzuschreiben oder du die Ballettaufführung deines grossen Bruders besuchst. Vielleicht machst du sogar noch mehr: Du gibst den Jugendlichen deines Dorfes Sprachunterricht, Kochkurse oder Sportstunden, du hast ein Start-up zu einem innovativen Produkt gegründet oder engagierst dich zivilgesellschaftlich für etwas, was dir am Herzen liegt.

All dies macht dich ein bisschen zu einem*einer Superheld*in, da all diese Taten zu dieser allgemeinen Strategie mit einem einfachen Ziel beitragen: unsere Welt besser und nachhaltiger gestalten. Simpel, oder? Vor allem, wenn es diese alltäglichen Gesten sind, die du bereits machst, oder die Freiwilligenarbeit, die du leistest – mit deinem unsichtbaren Cape und deinen Superkräften, deren du dir nicht bewusst bist. Wusstest du übrigens, dass das französische Wort für Freiwilligenarbeit «bénévolat» vom lateinischen Begriff «benevolus» kommt, was «mit gutem Willen» bedeutet? Klar, dass du dich also für die Aktion 72 Stunden engagierst, oder? ;-)

Diese globale Strategie hat den Namen Agenda 2030 und wird von den Mitgliedsländern der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) getragen. Das Ziel dieser Agenda ist es, die Welt, in der wir leben, für Mensch und Natur zu verbessern. Die Agenda mag abstrakt wirken, aber es können sehr konkrete Massnahmen durchgeführt werden – was du bestimmst schon tust. Die Agenda 2030 besteht aus 17 klaren Zielen. Unten findest du eine Erklärung sowie eine Projektidee zu jedem Ziel.
 

Obwohl sich die Situation seit 1990 verbessert hat, betrifft Armut immer noch 800 Millionen Menschen auf der ganzen Welt und über 600 000 Menschen in der Schweiz. Es ist auch möglich, im Kleinen zu handeln, indem man beispielsweise Lebensmittelkörbe verteilt.

Nicht alle haben den gleichen Zugang zu Gesundheitsversorgung und Präventionskampagnen. Mit Projekten wie einem nächtlichen Schlitten-, Bob- oder Skirennen mit Fackeln oder einem DIY-Workshop für eine gesündere Ernährung kann in Erinnerung gerufen werden, dass es wichtig ist, sich zu bewegen und gesund zu essen.

In vielen Bereichen haben Frauen und Männer nicht die gleichen Rechte. Eine Projektidee zu diesem Ziel ist es, einen Workshop zu Geschlechterfragen durchzuführen oder Mädchen zu ermutigen, ihre Stimme zu erheben.

Um die Ziele der Agenda 2030 zu erreichen, sollten erneuerbare Energiequellen wie Solar- oder Windenergie eine wichtigere Rolle spielen. In diesem Zusammenhang bietet es sich an, einen Sonnenofen oder eine Wassermühle zu bauen.

Bis 2030 sollen durch Innovationen Lösungen gefunden werden, die dem Wohlergehen aller zugutekommen, insbesondere bei der Infrastruktur. Es ist ein guter Start, beispielsweise Ideen zu sammeln, wie dein Quartier künftig aussehen könnte, und lokale Akteur*innen zu einer Podiumsdiskussion einzuladen.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten, bis 2050 könnten es 70 % sein. Es ist also zwingend, Lösungen für eine hohe Lebensqualität zu finden. Bienenstöcke oder Gärten auf den Gebäuden ermöglichen beispielsweise eine grössere Vielfalt von Pflanzen und Tieren in der Stadt.

Es müssen wichtige Massnahmen ergriffen werden, um den Klimawandel zu bekämpfen. Überall können Aktionen durchgeführt werden: Wieso nicht eine Demonstration von Schneemännern organisieren, Briefe an Kantonsregierungen schreiben oder eine Ausstellung mit Tipps in Sachen Ökologie durchführen.

Biodiversität ist grundlegend für das Überleben der Menschheit. Diese nimmt jedoch stetig ab: Wie kann das Zusammenleben von Mensch und Tier gefördert werden? Dazu könnte man beispielsweise Nistkästen bauen.

Zusammen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten: Beim letzten Ziel geht es um Wissensaustausch. Eine Pfadigruppe aus dem Ausland oder einer anderen Region der Schweiz einladen, um gemeinsam ein Projekt durchzuführen, passt perfekt zu diesem Ziel.

Über 700 Millionen Menschen leiden in der Welt an Hunger. Auch wenn das in der Schweiz nicht der Fall ist, kann mit einer Suppenküche die Bedeutung einer gesunden Ernährung in Erinnerung gerufen werden.

Es ist immer wichtiger, ein Diplom zu haben, um eine Arbeit zu finden und das Leben gelassen zu leben. Es ist manchmal schwierig, einen Ort zum Lernen zu haben oder Neugier zu entwickeln, wenn man aus einem benachteiligten Umfeld stammt. Wieso nicht einen Tag der offenen Tür in den Bibliotheken deiner Stadt organisieren?

Zugang zu Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Das ist ein sehr breites Ziel, bei dem zahlreiche Aktionen möglich sind: Zum Beispiel könnte man die Ufer von Seen säubern oder eine Aktion durchführen, um den Plastikverbrauch zu reduzieren.

Es gibt in die Schweiz viele Personen, insbesondere Menschen mit Behinderungen, aber auch junge Menschen oder solche aus benachteiligten Gruppen, die keinen Zugang zu einer festen Anstellung haben. Wieso nicht einen Besuch von geschützten Werkstätten organisieren, um zu zeigen, dass es für alle angemessene Lösungen gibt?

Es bestehen immer noch grosse Ungleichheiten, die eine nachhaltige Entwicklung verhindern, die allen zugutekommt. Es gibt aber Lösungen – diese könnten bei einem Hackathon zum Thema konkretisiert werden.

Mit Ziel 12 soll ein Konsum erreicht werden, bei dem der Planet und die Ökosysteme geachtet werden. Auf lokaler Ebene können konkrete Aktionen durchgeführt werden, indem Partner für eine Kreislaufwirtschaft gesucht oder ein grosser Flohmarkt organisiert werden.

Meere und Ozeane machen einen grossen Teil des Ökosystems unseres Planeten aus. Leider gefährdet die Überfischung die Meeresfauna und ihr Gleichgewicht. Im Rahmen der Aktion 72 Stunden könnten die Akteure der Versorgungsketten zu ihren Methoden befragt werden.

Verringerung von Gewalt, friedliche Länder und eine transparente Justiz sind grundlegende Elemente für die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. Um dies zu erreichen, könnten Diskussionen und Debatten im Rahmen der Aktion 72 Stunden eine gute Grundlage sein.